Alexey Kljatov

Schneeflocken in der Makrofotografie: Alexey Kljatov - der König des geometrischen Chaos

Der russische Fotograf Alexey Kljatov machte bereits 2013 auf sich aufmerksam, als die ersten Bilder von seinen faszinierenden Schneeflocken-Aufnahmen viral um die Welt gingen. Er hat nicht aufgehört, diese erstaunlichen Fotos zu machen. Die Ergebnisse werden immer präziser.

Normalerweise nimmt man an, dass man für professionelle Makroaufnahmen eine sehr teure Ausrüstung braucht. Alexey Kljatov beweist das Gegenteil. Der russische Fotograf meint, dass jeder Fotograf mit einer einfachen Point and Shoot-Kamera sehr gute Schneeflockenbilder machen kann.

Der Künstler hat eine ganz eigene Technik entwickelt, die erstaunlichen Ergebnisse zum Vorschein zu bringen. Dazu hat er an seiner Canon Powershot A650is eine Makrolinse von Helios 44M-5 befestigt. Mit einer einfachen Konstruktion aus Schrauben, Klebeband, Brettern und entsorgten Kamerateilen erschafft er eine Detailgenauigkeit in seinen Fotos, die seinesgleichen sucht.

Inspiriert von der Website „Snow Crystals“ des Physikprofessors Kenneth Libbrecht, der am California Institute of Technology forscht, beschloß Kljatov 2012 die ersten Aufnahmen der kleinen Kristalle zu unternehmen. Libbrecht hat mehrere Bücher zum Thema verfasst, in denen er sich mit der molekularen Dynamik des Kristallwachstums wissenschaftlich befasst.

Meistens nutzt Alexey Kljatov als Hintergrund ein dunkles Wollgewebe. Vor diesem Hintergrund sehen die Schneeflocken aus wie „kostbare Edelsteine in einem Juweliergeschäft“. Manchmal nimmt Kljatov jedoch einen farbigen Glashintergrund mit einer Taschenlampe in der Nähe. So können die Schneeflocken vor verschiedenfarbigen Hintergründen abgebildet werden.

Wichtig für die Schneeflocken-Fotografie ist, dass es sehr kalt sein muss. Temperaturen zwischen minus zehn und minus 22 Grad Celsius sind Voraussetzung für die feine Makrofotografie. Je feuchter die Luft, desto feinere Ärmchen wachsen dem Kristall. Etwa bei minus 13 Grad Cesius bilden sich an der sechsflächigen Grundfläche weitere Sternen-Arme. Je niedriger die Minusgrade werden, um so verzweigter werden die „Dendriten“. Schneeforscher unterscheiden insgesamt in 80 verschiedene Kristallformen.