Leica Kamera
Lichtblicke aus Wetzlar - Die Geschichte der Leica-Kamera
Gut 100 Jahre ist sie jetzt alt – die Leica-Fotografie. Der große Henri Cartier-Bresson, der im Zweiten Weltkrieg die Fotoreportage neu erfand, sagte einmal, die Leica sei die optische Verlängerung seines Auges. Mit der Leica haben Generationen von Profis und Amateuren anders sehen gelernt. Wie gut, dass 1924 der Firmenchef Ernst Leitz jr. grünes Licht für den Serienbau der Kamera gab. Eine Zeitreise.
1914 konstruierte Oskar Barnack die Ur-Leica für die Ernst-Leitz-Werke im hessischen Wetzlar. Es war für die damalige Zeit ein ungewöhnlich kompaktes, dabei aber optisch hochwertiges Gerät. Da das Unternehmen bereits jahrzehntelange Erfahrung im Bau von Mikroskopen und Fernrohren hatte, gab kriegs- und krisenbedingt der Firmenchef Ernst Leitz jr. das Ja zum Bau der Kamera: „Es gibt mehr Gründe für als gegen diese Kamera.“ Wie recht er hatte.
Bereits in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts revolutionierte die Leica-Kamera die Welt der Fotografie. Mit ihr begann die große Geschichte des Fotojournalismus. Sie war klein, leicht und man konnte mit ihr bereits 36 Bilder in rascher Abfolge schießen. Die erste „Leica Ia“ verfügte über ein fest eingebautes Objektiv. Nach nicht allzulanger Zeit aber wurden die Objektive über ein Wechselgewinde austauschbar. Die Leica wurde so zur Systemkamera.
1954 kam dann zum ersten Mal die Baureihe „M“ auf den Markt. Die „M“ verfügte über einen Messsucher, mit dem gleichzeitig scharf gestellt und das Bild komponiert wurde. Das neueste Modell aus der Reihe „M“ verfügt heute über TTL-Blitz-Belichtungsmessung (TTL = Trough the Lens) und Zeitautomatik.
1965 erschien dann die erste Spiegelreflexkamera aus dem Hause Leitz-Wetzlar. Die „Leicaflex“ wurde dann zu Beginn der 70er Jahre durch die Baureihe „R“ abgelöst. Die Leica R ist größer und schwerer als die klassischen Systemkameras, bietet allerdings mehr Automatikfunktionen und Komfort sowie eine größere Objektivpalette. Zur Photokina 2004 wurde dann die erste Kleinbild-Hybridkamera vorgestellt. Sie kann wahlweise analog oder digital betrieben werden. Die Leica Kamera AG fertigen außerdem einfachere Suchkameras, Filmkameras, Digitalkameras, Ferngläser, Spektive und Diaprojektoren. Durch eine hohe Systemkompatibilität lassen sich Kameras, Objektive und Zubehör aus mehreren Jahrzehnten kombinieren. Aus diesem Grund gibt es wohl auch eine weltweit große Sammlerszene für Leica-Kameras.
Der neueste Streich aus dem Hause Leica ist die kürzlich vorgestellte „Leica X-U“. Es ist eine wasserdichte Kompaktkamera, die ohne Zusatzgehäuse bis in eine Wassertiefe von 15 Metern mitgenommen werden kann. Ein Blitz befindet sich am Objektiv. Jedoch kommt die „X-U“ ohne Zoom.
Wir sind gespannt, was uns die nächsten Jahre noch für technische Neuerungen aus den Leica-Werken in Wetzlar erwarten wird. Die Leica ist ohne Zweifel eine der besten Kameras der Welt.