Nordische schwarze Krimis, Verbrechen aus der Kälte - Ein literarisches Genre. Schwarze Romane.
Kriminalliteratur hat im Allgemeinen weltweit eine Renaissance erlebt. Es sind viele hochwertige Romane erschienen und nach Ansicht einiger Experten, ist das schwarze Genre das am meisten abgewerteste Subgenre. Der Thriller erlebte jedoch auch die Globalisierung und so lesen wir nun sogar Krimis aus den entlegensten Orten der Welt. Der nordische Krimi hat dabei allerdings einen besonderen Erfolg genossen. Warum dieses Phänomen?
Wenn wir von skandinavischen Kriminalromanen sprechen, denkt wahrscheinlich jeder an die bekannte Millennium-Trilogie von Stieg Larsson. Wenn wir allerdings Referenzen suchen, könnte auch der verstorbene, schwedische Autor Henning Mankell, der Schöpfer der Reihe von Romanen um den Detektiv Kurt Wallander, auftauchen. Oder die nicht so bekannten, aber sicherlich auch sehr interessanten Autoren Sjöwall und Wahlöö aus Schweden, die zwischen 1965 und 1975 die Romanreihe mit Inspektor Martin Beck, erfanden. Interessant ist, dass diese Romane international veröffentlicht wurden und dass viele Verlage diese vor ein paar Jahren wieder neu auflegten und veröffentlichten.
Aber was ist es, was soviel Aufmerksamkeit auf diese Art von Romanen lenkt? Wahrscheinlich ist der Grund der Zusammenprall zwischen der Wahrnehmung der Menschen aus den nordischen Ländern mit Beispielen für den Wohlfahrtsstaat und den Szenen von Gewalt, von dem die Autoren berichten.
Und es ist so, dass die Autoren uns ein unbekanntes Gesicht aus diesen Ländern verraten, das jenseits unserer Vorstellungskraft liegt. Soziale Probleme wie Rassismus, Armut, Alkoholismus u.ä., die noch nie in Verbindung mit dem Norden standen, werden in den Romanen stereotypisch gespiegelt, gebrochen und kraftvoll dargestellt.
Es gibt einige kritische Stimmen die behaupten, diese Art von Roman sei überbewertet. Es stimmt, dass vieles, was übersetzt wurde, von unterschiedlicher Qualität ist. Aber die Menge der bereits international übersetzten Autoren wie die bereits oben erwähnten oder der Isländer Arnaldur Indrioason oder der norwegische Jo Nesbo, lassen von einer hohen Qualität zeugen. In jedem Fall lohnt ein Versuch, die Romane zu lesen, denn wir werden sicherlich die Systeme brechen.
