Strassenmusiker

„Positivitätsorientiert statt Profitorientiert“ - Faszination Straßenmusiker

Sie sind auf den Straßen der Welt zu Hause. Musiker reisen durch die Städte, präsentieren ihre Kunst zur Unterhaltung Anderer auf Straßen, Brücken und U-Bahnhöfen. Dabei handeln viele ihrer Texte von Freiheit, Wünschen und großen Träumen. Als Alleinunterhalter oder in musizierenden Gruppen – Straßenmusiker gehören zum Bild einer Stadt und beleben den manchmal tristen Alltag unterwegs.

Wandersänger gab es bereits seit der frühen Antike. In vielen Kulturen waren es auch keltische Barden, die ins Land zogen um ihre Musik zu präsentieren. Heutzutage sind die Beweggründe die Musik auf der Straße zu präsentieren vielfältig: Manche sehen ihre Musik als Hobby und wollen lediglich ein breites Publikum ansprechen. Einige Musiker leben hiermit aber auch ihren Traum oder leisten ihren Beitrag zu sozialen Bewegungen. Sie wollen keine großen Plattenverträge bekommen. Sie wollen reisen und die Kosten ihrer Reise und die Verpflegung mit ihrer Musik decken. Manche Musiker sind, wie vor allem in den 1970er und 1980er Jahren, politisch motiviert. Sie wollen mit ihrer Musik eine Gegenöffentlichkeit für gesellschaftskritische Inhalte schaffen und wirken bei Demos und Streiks mit.

Straßenmusiker nutzen stark frequentierte Orte wie Einkaufsstraßen, Straßenmärkte, touristische Sehenswürdigkeiten oder öffentliche Verkehrsmittel. Die Musikstile sind vielfältig: Von Klassik, Barockmusik, über Jazz-, Country- und Volksmusik bis zu Rock-, Pop-, und Folkmusik gibt es alles zu hören. Hochburgen der Straßenmusiker sind Metropolen wie Berlin, London, Barcelona oder auch Memphis, New Orleans oder Chicago.

Viele bekannte Künstler haben als Straßenmusiker begonnen. Darunter Ikonen wie Rod Stewart, Yann Tiersen oder Paul Simon. Ein aktueller Stern auf Berliner Straßen ist die Südafrikanerin Alice Phoebe Lou. Sie reiste durch ganz Europa und entschied sich, in Berlin zu bleiben. Alice spielt oftmals auf der Warschauer Straße und bekam schon so einige Plattenverträge von großen Musikkonzernen angeboten. Doch die lehnte sie ab. Ihr Denken nennt sie „positivätsorientiert, nicht profitorientiert“. Und so baut sie ihre Musik nachhaltig und ganz langsam auf.