Stummfilm
Über die Anfänge des Films
Lang lang ist`s her, als der Stummfilm die Welt eroberte. Sei es „Die Reise zum Mond“ (1902), welches als erstes bedeutendes Exemplar des Genres Science Fiction gilt, oder in den 1920er Jahren Charlie Chaplin mit seiner pantomimischen Filmkunst. Der Stummfilm hat unser heutiges Kino geprägt und ging seit seiner Erfindung mit den darauffolgenden Kunstepochen. Eine Zeitreise.
Die Stummfilmzeit ging von 1895 bis 1927. Die Brüder Lumière erfanden den Cinèmatographe, der gleichzeitig ein Aufnahme-, Kopier- und Abspielgerät war. Die erste Vorstellung ihres Filmes „Arbeiter verlassen die Lumière-Werke“ wurde 1895 einem ausgewählten Publikum der gesellschaftlichen Oberschicht gezeigt. Wie der Name des Filmes vermuten lässt, wurden zu Anfang der Filmgeschichte realistische Ereignisse dokumentiert, wie beispielsweise das Einfahren eines Zuges. Erst Georges Méliès bringt den erzählenden Charakter in den Film und drehte als Erster inszenierte Geschichten.
Die ersten Filme wurden zunehmend populärer und so entstanden die ersten Kinos mit festem Standort. Vorher gab es lediglich Wanderkinos. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges schnellte in Europa die Produktion von Propagandafilmen in die Höhe und ließ ein neues Genre entstehen: den Kriegsfilm. Da die USA anfangs nur wenig von dem Krieg betroffen waren, florierte hier die Filmindustrie. Die größten Filmverleiher unter Thomas Alva Edison gründeten die Motion Picture Patents Company (MPPC). In Hollywood ließen sich viele Filmschaffende nieder wie William Fox, Samuel Goldwyn oder Carl Laemmle. Sie waren es, die den Grundstein für die spätere Traumfabrik legten. Laemmle gründete das erste große Filmstudio: Universal Pictures. Das Genre des Western blühte zu dieser Zeit auf.
Ein prägnantes Merkmal des Stummfilms ist die Gestik der Schauspieler. Bei den Dialogen im Film ist es wichtig, dem Zuschauer die Handlungen und Sinnzusammenhänge durch Körpersprache zu vermitteln. Damals wurden die Schauspieler noch aus dem Theater übernommen. Diese brachten natürlich auch ihre Darstellungsgewohnheiten mit in den Film. Erst nach und nach entwickelte sich ein filmspezifischer Schauspielstil.
Ein weit verbreitetes Genre in den 1920er Jahren war der Slapstick. Komiker wie Buster Keaton, Laurel & Hardy oder Charly Chaplin bedienten sich dieser Form der Komödie. Zwischentitel in den Filmen vermitteln Informationen und Sinnzusammenhänge, die zum Verständnis einer Handlung notwendig sind. Sie reduzieren die Dialoge auf die wichtigsten Aussagen. Ein auch sehr wichtiger Teil im Stummfilm ist die Musik. In den Stummfilmen geht die Musik eine untrennbare Verbindung mit dem Bild ein. Oft wurden Orchester eingesetzt, später auch Klavierspiel oder Phonographen.
Wichtige Stummfilme zur damaligen Zeit waren: Nosferatu, Dr. Mabuse, Ben Hur oder Metropolis. Sie alle gelten als Meisterwerke ihrer Zeit. Wer interessiert an Stummfilmen ist, hier ein Tipp: ARTE zeigt seit nunmehr 20 Jahren jeden Monat zum Stummfilm-Rendezvous einen Klassiker zum Wiederentdecken des Stummfilms. Reinschauen lohnt sich.
TOP 10 FAQs zu Stummfilm
Was ist ein Stummfilm?
Wann wurde der Stummfilm erfunden?
Wann gab es den ersten Stummfilm und wo wurde dieser gedreht?
Wie hieß der erste Film der Welt?
Wie lautet der jüngste Stummfilm?
Warum laufen Stummfilme schneller ab?
Warum wurden Stummfilme mit Musik begleitet?
Wann gab es den ersten Tonfilm?
Wann haben die Filme keinen Ton?