Sven Väth
Von Erfolgen, Niederlagen, Drogen und Ayurveda - DJ-Legende Sven Väth
Er ist einer der ganz großen DJ`s weltweit. Mit neuen Ideen und Konzepten hat sich der hessische Turntable-Artist immer wieder neu erfunden. Mittlerweile 51-jährig hat Sven Väth sein wildes, exzessives Partyleben eingetauscht gegen eine andere, ruhigere Art vom Leben für die Musik. Ein Review.
Sven Väth wurde 1964 als zweiter von drei Brüdern geboren. Seine Eltern hatten eine Disko in Neu-Isenburg, wo er bereits als Jugendlicher auflegte. Bereits 1982 legte er im Dorian Grey in Frankfurt auf. Stilistisch bewegte er sich damals noch zwischen Disco, Soul und Funk. 1985 gründete er dann das Projekt OFF. Die Single „Electrica Salsa“ erreichte in ganz Europa hohe Chartplatzierungen. 1988 ging Väth für ein paar Monate nach Ibiza. Er spürte den Vibe der Insel – Open Air Clubs, leicht bekleidete hübsche Mädchen, viele Hippies. Dieses Erlebnis war für den damals 16-jährigen eine große Inspiration für sein weiteres Schaffen. Zurück in Frankfurt, kaufte er zusammen mit Michael Münzig und Matthias Martinsohn das „Vogue“ – Räumlichkeiten im Erdgeschoss eines Parkhauses ohne richtige Klimaanlage. Sie bauten um und eröffneten das „Omen“. Im Sommer 1990 erreichte die erste Technowelle Deutschland. DJ Sven Väth stieg von Acid auf Techno um und gab den Sound in seinem „Wohnzimmer“, dem Omen, an tausende begeisterte Raver weiter. Seine Musikkarriere ging steil bergauf. Er gründete die Labels Eye Q Records und Harthouse. Ende der 90er Jahre gingen Väths Labels allerdings Konkurs. Der Welt-DJ gründete die Partyreihe „Cocoon“, welche im Frankfurter Club U60311, später auch im Stammheim in Kassel, im Tribehouse in Neuss und schließlich auch im Amnesia auf Ibiza ein zuhause fand.
Die Partyreihe florierte, bald gründeten sich das Label und eine dazugehörige Bookingagentur. Ein neues Projekt stand nun 2004 im Raum: Der Cocoon-Club in Frankfurt. Väth konzipierte eine vorher in Deutschland noch nicht dagewesene Partylocation, mit der beim Interieur, bei der Soundanlage und auch gastronomisch neue Akzente gesetzt werden sollten. Der Club wurde zum besten Technoclub gewählt. 2012 musste das Cocoon dann schließen, nachdem Väth Insolvenz anmelden musste.
Sven Väth macht dennoch immer weiter. Er spielt Gigs von Ibiza bis Yokohama, von Frankfurt bis Hollywood. Mittlerweile nimmt er auf seine Touren einen Personal Trainer mit. Sport, Massagen, Sauna und die Kunst der Ayurveda helfen ihm heute, den Anforderungen eines DJ-Lebens gerecht zu werden. Und für ihn gilt heute mehr denn je: „Musik ist meine Droge!“