Visualisierung der Musik - Die Geschichte der Musikvideoproduktion
Ein Musiktrack ohne passendes Video – heute undenkbar. Als am 1. August 1981 MTV auf Sendung geht, hat das Auswirkungen auf die gesamte Musikbranche. Schon bevor der Musiksender den Markt beeinflußte, wurden Musikvideos zur Unterstützung genutzt. „Bohemian Rhapsody“ von Queen war 1975 der Startschuß für das Genre Musikvideos, der alles revolutionierte.
Das Musikvideo entwickelte sich zum musikalischen Statussymbol. Künstler und Filmemacher erkannten neue Möglichkeiten und es entstanden Musikvideos, die Geschichte schrieben. Der Technik und auch den Kosten waren keine Grenzen mehr gesetzt. Zu den teuersten Musikvideos der Welt gehören: „Scream“ von Michael und Janet Jackson für stolze 7 Millionen Dollar, dicht gefolgt von Madonna mit „Die Another Day“ zu dem gleichnamigen James Bond-Film, und Guns N’Roses´ Musikclip zu „Estranged“, der rund 4 Millionen Dollar kostete. Insbesondere der Spezialeffekt „Morphing“ ermöglichte es zwischen zwei Einzelbildern Zwischenübergänge zu schaffen. Berühmt dafür ist das Video „Black or White“ von Michael Jackson.
Künstler erkannten die Chance ihrer Musikvideos, um gesellschaftliche Entwicklungen widerzuspiegeln. Sie kritisierten öffentlich politische Entscheidungen, provozierten für eine Gleichstellung von Mann und Frau und äußerten Kritik an der öffentlichen Meinung. Oft landen Videos daher auf dem Index und wurden aus dem Programm verbannt.
In Deutschland ging am 1. Dezember 1993 VIVA auf Sendung. Nach MTV Europe der zweite Musiksender im deutschen Raum. Der Sender verfolgte das Ziel insbesondere ein deutschsprachiges Sendekonzept in den Vordergrund zu stellen um damit nationale Künstler zu unterstützen. Das erste Musikvideo das bei Viva war Sendung ging, war „Zu geil für diese Welt“ von den Fantastischen Vier.
Keine Idee ist zu verrückt - keine spektakulären Effekte zu teuer. Was Anfang der Achtziger Jahre als reine Unterstützung eines Musiktitels galt, ist heute ein Muss, um in der Musikbranche erfolgreich zu sein. Durch Hollywood-Regisseure wie Francis Ford, John Landis oder Martin Scorsese haben Musikvideos eine neue Dimension erreicht. Aus dreiminütigen Clips wurden Kurzfilme. Einige Videos haben in den letzten 40 Jahren Geschichte geschrieben. Und bis heute gehört ein spektakuläres Video zum guten Ton eines jeden Musikers.
